Donnerstag, 8. Dezember 2005

Baum der Erkenntnis

Rapid verlor als einziger aller 32 Vereine alle sechs Spiele (im Schnitt mit zwei Toren Differenz) und war damit erst die fünfte Mannschaft in der Geschichte der Champions League, die punktelos ausschied. Nicht einmal Berufspessimisten hätten jedoch gedacht, dass selbst der wenigstens die weitere Teilnahme am UEFA-Cup sichernde dritte Gruppenplatz derartig klar verpasst werden würde. Dieses Abschneiden ist teilnahmeunwürdig. Und aus.

Positivistisch gesinnt könnte man Rapids ernüchterndes Schnuppern an den zu hoch hängenden Früchten am Baum der Erkenntnis als Lehrmonate betrachten, nur wozu? Nach dem Abgang von Trainer Hickersberger und dem wahrscheinlichen Wechsel von Spielgestalter Hofmann zu 1860 München dürften die Lehrbuben realistisch betrachtet nicht so bald zur Gesellenprüfung zugelassen werden. Auf gut deutsch: Nach einer bereits durchwachsenen Herbstsaison wird in der heimischen Meisterschaft ein dritter Platz das höchste der Gefühle bleiben und der Vertreibung aus dem CL-Paradies keine baldige Wiederkehr folgen.

Diesem Gedanken wollten offenbar auch die Rapid-Fans mit ihren Abschiedsovationen Ausdruck verleihen: Es war nicht schön, es hat uns auch nicht gefreut, aber nicht einmal dem werden wir so schnell wieder teilhaftig werden. Das Rapid-Publikum ist tatsächlich einzigartig auf der Welt: Es feiert auch das Nicht-Geschehen als Ereignis und bedankt sich für etwas, das es nicht erleben durfte. Diese fatalistisch pervertierte Wiener Grundkonditionierung (durch die es im übrigen auch in der Realität des Sports immer nur zu viel bejubelten Teilerfolgen kommen kann) hat eines der gelehrigsten Kinder dieses Geistes - kein Wunder, dass der alt gewordene Bub heute Hans-Moser-Lieder singt - im Jahre Schnee auf den Punkt gebracht:

Und dass i di ned pockt hob heite
is eigentlich a Schand
Doch i denk ned noch, wos sein kennt
wann wos gwesn war
I red ma ein, es is ma wurscht
und drum sog i da baba, baba!

Montag, 5. Dezember 2005

Albertinaplatz

Nachdem noch mehr Material zusammengekommen ist, habe ich dem Albertinaplatz respektive dem in den letzten Kriegstagen zerstörten Philipphof eine eigene Seite gewidmet.

Samstag, 3. Dezember 2005

Freihaus (Nachtrag II)

rosalienkapelle100

Und noch ein paar text- und bildmäßige Ergänzungen zum Forschungsobjekt Freihaus, vor allem in Bezug auf die Rosalienkapelle, dem letzten noch erhaltenen Teil des riesigen Gebäudekomplexes auf der Wieden.

Auch beim Thema Wien-Überwölbung gibt's ein paar Zusätze, und zwar zu Naschmarkt und Secession.

Freitag, 2. Dezember 2005

Wiendorf

schoenlaterng100

Some more.

Einmal im Jahr

grabenpestH100

Das Kind in mir sagt: "Schöööööön!"
Und dann geh' ich wieder weiter.

Ver-schiedenes

praterstraltneu

Noch mehr Aufnahmen aus Alt- und Neu-Wien. Stationen: Neubaugasse, Theater an der Wien, Taborstraße, Praterstraße, Praterstern.

Mittwoch, 30. November 2005

Wien Mitte

wienmittealtneu

Einst ein Hafen, seit Jahrzehnten ein städtebaulicher Unort. Bilder von Wien Mitte, wie es keiner (wiederer-)kennt, und das häßliche Heute.

Freitag, 25. November 2005

(The) Best is gone

But he's not forgotten.
Er war der beste seiner Zeit und weit mehr als ein Fussballer. Aber ich habe kein Recht, darüber zu schreiben.
Die schon: www.manutd.com

Montag, 21. November 2005

Der Magnat hat's satt

Zum Rückzug von Frank Stronach nur soviel: Stronach ist/war nicht gut für die Wiener Austria, das wissen wir alle. Geld bewirkt nichts oder sogar Schlechtes, wenn man keine Ahnung hat, was man damit anfangen soll. Nur hab' ich immer auch gesagt, wenn Stronach einmal die Schnauze voll hat, dann wird er verbrannte Erde hinterlassen. Ich schätze, die Austria darf sich nicht zu früh freuen, das dicke Ende kommt erst.

In seinem offiziellen Statement schließt Stronach einen sofortigen Rückzug schon nach der Austria-Generalversammlung am Donnerstag nicht aus: "Die Auflösung wird zum frühestmöglichen vertraglich geregelten Zeitpunkt erfolgen, da ich selbstverständlich alle vertraglichen Vereinbarungen einhalte. (Anm.: Magna kann den Vertrag nach jeder Saison kündigen, verbunden mit einer einjährigen Kündigungsfrist, Stichtag wäre also erst der 30. Juni 2007.) Sollte sich jedoch eine Gruppe finden, die bereit ist, die Führung des FK Austria Wien sofort mit allen wirtschaftlichen und sportlichen Verantwortungen zu übernehmen, bin ich gerne bereit, diesem Wunsch zu entsprechen."

Das würde den Weg frei machen für eine sportliche Leitung Polster/Prohaska nach dem Modell Hoeness/Beckenbauer und für eine Rückkehr von Walter Schachner als Trainer. Aber wo kommt die Kohle her? Wer zahlt den für Österreich sauteuren Kader oder gar neue Spieler? Wer den geplanten Stadionneubau? Und zum Thema Förderung junger Österreicher: Die Leitung seiner Akademie läßt sich Stronach keinesfalls nehmen - und bei den Austria Amateuren möchte er weiterhin das Sagen haben. Da ist noch einiges im Busch.

Folgendes Szenario gefällig? Kartnig-Trauzeuge Frank Stronach greift dem schwer in die Bredouille geratenen Hannes unter die Arme, rettet Sturm Graz und versorgt den Verein mit seinen besten Nachwuchskickern, während die Austria durch die Finger schaut - Rache ist süß, und Kartnig hat sich schon mächtig getummelt, um eines klar zu stellen: "Frank Stronach hat vollkommen Recht mit seiner Entscheidung." Steirerbuam halten schließlich zsamm.

Sonntag, 20. November 2005

Oh Gott

ronaldinho191105Real Madrid - FC Barcelona, es steht 0:1 für die blendend disponierte Mannschaft aus Barcelona und es läuft die 59. Minute des Spiels. Fast bei der Mittellinie erhält Ronaldinho in halblinker Position den Ball. Er hat ein wenig Platz, er sieht sich nicht um, er überlegt keine Sekunde und beginnt zu laufen, es zieht ihn wie von einem Sog erfaßt auf direktem Weg Richtung Tor, er scheint die Gegenspieler, die sich ihm entgegenstellen, nicht zu registrieren, er hat kein Auge für seine Mitspieler und schon gar keines für den Ball, das hat er nicht nötig, er ist ganz und gar bei sich, hat nun alles hinter sich gelassen, nur mehr der gegnerische Tormann steht vor ihm, ein kurzer Blick zur Orientierung genügt, und der Ball ist im Eck, genau dort, wo er ihn hinhaben wollte.

Die 77. Minute. Ronaldinho erhält erneut in halblinker Position den Ball. Er hat ein wenig Platz, er... - ja, genau. Es ist unfaßbar. Ronaldinho schafft es, seinem exzeptionellen Wundertor durch eine beinahe exakte Kopie den Status der Ausnahme zu nehmen und in die Norm zu verwandeln. Und das innerhalb weniger Minuten im emotionsgeladenen Prestigeduell zweier der weltbesten Klubmannschaften vor 80.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion des Erzrivalen.

Verteidiger Sergio Ramos, der Real Madrid 27 Millionen Euro wert war, lehnt nach Ronaldinhos zweitem Schlag wie besinnungslos an der Torstange. Zweimal hatte er versucht, seinen Gegner aufzuhalten, und er kann sich eigentlich nichts vorwerfen. Er stand beide Male dort, wo er zu stehen hatte, er war konzentriert, er sah Ronaldinho auf sich zu kommen, er war bereit ihn zu attackieren, nur: Da war niemand mehr, den er hätte attackieren können, und als er sich umblickte, war der Ball im Tor. Es steht 0:3, und langsam, ganz langsam löst sich die Schockstarre im Bernabéu Stadion und Tausende von Madrilenen erheben sich von ihren Sitzen und sie tun, was sie nie gedacht hätten zu tun: Sie applaudieren einem Spieler des feindlichen FC Barcelona, denn sie wissen, sie haben einen der wirklich Auserwählten gesehen, Ronaldinho, ein Kind Gottes.

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