Samstag, 19. November 2005

Debbie Harry as pictured by Mapplethorpe

All you people desperately looking for that photo of Debbie - you won't find it on this blog anymore, but I put it down here for you.

Donnerstag, 17. November 2005

Dabei sein ist nicht alles

Seit vorgestern stehen alle 32 Teilnehmer an der Fussball-WM 2006 in Deutschland fest. Im Überblick meine augenblickliche Einschätzung ihrer Chancen bei der Endrunde (schaut nur so lang aus, ist eh lesefreundlich).

- EUROPA -

Deutschland

Teamchef Jürgen Klinsmann setzte zunächst auf junge Spieler, erreichte damit Achtungserfolge wie beim Confederations Cup und erwarb vor allem Sympathien für den sonst traditionell ungeliebten Nachbarn. Dann aber kam unverständlicherweise wieder die alte Garde zum Zug, und schon war es vorbei mit der Herrlichkeit. Dennoch: Schafft es Klinsmann in den verbleibenden Monaten eine klare Linie zu entwickeln, wird das Trauma, gegen "große" Mannschaften nicht gewinnen zu können, abgelegt und zeigt sich die Mannschaft dem immensem Erwartungsdruck beim Heimturnier gewachsen, dann ist den Deutschen auch ohne Starensemble einmal mehr einiges zuzutrauen.

England
Von den Spielernamen her müßte England einer der ersten Titelkandidaten sein, nimmt man allerdings einige der letzten Resultate (Niederlage gegen Nordirland, Abfuhr gegen Dänemark) als Maßstab, dann ist nicht einmal das Überstehen der Vorrunde gewährleistet. Englands schwedischer Nationaltrainer Sven-Goran Eriksson erweist sich als zu schwach und hat zu wenig Durchsetzungsvermögen, um aus millionenschweren Blockheads und Prinzessinnen eine funktionierende Mannschaft zu formen. Dass England ausgerechnet während des Turniers der Knopf aufgeht, ist zu bezweifeln.

Frankreich
Mit Hängen und Würgen und vor allem dank der Rückkehr Zinedine Zidanes wurde die Qualifikation geschafft. Das machte nur noch deutlicher, dass der Weltmeister 1998 und Europameister 2000 alter Größe nachhängt, von der heute wenig übrig geblieben ist. Die Erwartungshaltung bewegt sich mehr im Bereich der frommen Hoffnung.

Italien
Die Italiener absolvierten eine ebenso unauffällige wie ungefährdete Qualifikation. Klingt extrem gefährlich, ist es auch. Das aktuelle Team kann gegen jeden Gegner 1:0 gewinnen - und auf einmal ist man Weltmeister. Das Semifinale sollte Pflicht sein.

Kroatien
Nur durch ein fahrlässiges Unentschieden auf Malta mußte um die letztlich ungeschlagen geschaffte Qualifikation gezittert werden. Wie reif sich Zlatko Kranjcars junge Truppe bei der WM präsentieren wird, ist schwer abzuschätzen. Status: Ernst zu nehmender Außenseiter.

Niederlande
Die Holländer waren der erfolgreichste Europa-Qualifikant - und das trotz zweier peinlicher Unentschieden gegen Mazedonien. Alle anderen zehn Spiele wurden jedoch ohne Wenn und Aber gewonnen, das Torverhältnis von 27:3 spricht für sich. In dieser Form sind die Niederlande seriöser Titelkandidat - aber das waren sie eigentlich noch bei jeder WM, geklappt hat es nie. Mit ihrem phantasievollen Offensivfussball sind die Holländer seit altersher meine sentimentalen Lieblinge und Favoriten. Gelingt der erste WM-Titel ausgerechnet im Land des Erzrivalen, dem Cruyff & Co. 1974 im Münchner Finale 1:2 unterlegen waren, dann geht ein seit über 30 Jahren gehegter Fussballtraum in Erfüllung.

Polen
Gut genug für uns, nicht gut genug, um bei der WM Bäume auszureißen. Mehr als ein achtbares Abschneiden dürfte nicht drinnen sein.

Portugal
Trotz zweier blamabler Ergebnisse gegen Liechtenstein (auswärts 2:2, daheim mit Müh und Not 2:1) qualifizierte sich Portugal mit sieben Punkten Vorsprung auf die Slowakei und Russland, erzielte dabei die meisten Tore aller europäischen Teams. Elf der 35 Treffer gingen auf das Konto von Pauleta, der damit auch Legende Eusebio als portugiesischen Rekordtorschützen überflügelte. Gelingt der neu formierten Mannschaft jener Titelgewinn, der der "golden generation" bei den letzten beiden Großturnieren versagt geblieben war? Nicht wahrscheinlich, aber nicht ganz unmöglich.

Schweden
Alle Achtung vor den Schweden und ihrer Tormaschine Ibrahimovic-Ljungberg-Larsson. Aber auch die weniger namhafte Defensive hat Klasse - sensationelles Torverhältnis in der Qualifikation: 30:4 in zehn Spielen! Den Wahrheitsbeweis werden die Schweden gegen große Fussballnationen antreten müssen, aber diese Herausforderung werden die zahlreichen, bei Spitzenklubs tätigen Legionären gerne annehmen. Top-Außenseiter!

Schweiz
Die Schweiz sollte durch nichts mehr zu erschüttern sein. Die Gruppenspiele und erst recht der Barrage-Krimi in Istanbul waren nervenaufreibend genug und dramatisch bis zur letzten Sekunde. Die WM vor der Haustür und die EM 2008 im eigenen Land müssten aber Motivation genug sein, um sich mit dem Erreichten nicht zufrieden zu geben. Einen gewaltigen Euphorieschub wird die eher biedere Truppe auch nötig haben.

Serbien-Montenegro
Die Serben kassierten in der Qualifikation nur einen einzigen Gegentreffer und wurden vor Spanien Gruppensieger. Dennoch bekommt man nicht das Gefühl, dass die bis auf Italien-Legionär Dejan Stankovic wenig schillernde Mannschaft in Deutschland eine große Rolle spielen könnte.

Spanien
In der Qualifikation musste man "nachsitzen", die Fahrkarte sicherten sich die Spanier aber schließlich ohne Probleme und ohne Niederlage. Bei großen Turnieren blieb die stolze Fussballnation aber so gut wie immer unter den Erwartungen. Diese sind diesmal nicht allzu hoch angesetzt - ob's gerade deshalb was wird? Man traut es ihnen nicht wirklich zu.

Tschechien
Fast wie bei Frankreich hat man auch bei den Tschechen das Gefühl, dass die Mannschaft ihren Zenit überschritten hat. Auch hier musste der schon zurückgetretene Spielmacher in Gestalt von Pavel Nedved reaktiviert werden, jede Wette, dass er auch in Deutschland dabei sein wird. Das erfahrene Team sollte bei der WM gute Figur machen, mehr als das Viertelfinale dürfte aber nicht drinnen sein.

Ukraine
Das Überraschungsteam der Qualifikation. Obwohl in einer starken Gruppe (Türkei, Dänemark, Europameister Griechenland) löste die Ukraine frühzeitig wie kein anderer Europa-Vertreter das WM-Ticket. In Deutschland benötigt der erstmalige Teilnehmer zwiespältige Qualitäten: Superstar Andrej Schewtschenko muss in Form sein, es darf jedoch nicht das ganze Spiel auf ihn ausgerichtet werden. Dann ist Unerwartetes weiterhin möglich.

- SÜDAMERIKA -

Argentinien

In der Mannschaft der Argentinier stehen weniger klingende Namen als in jener der Brasilianer, aber in der punktegleich absolvierten Qualifikation konnte Argentinien Schritt halten. In direkten Duellen ist sowieso alles möglich, kurz nach Argentiniens 3:1-Sieg in der Quali revanchierte sich Brasilien mit 4:1 im Finale des Confederations Cup. Ähnlich schwer einzuschätzen ist das Auftreten der Argentinier bei der WM, die vorangegangenen Untereinander-Spiele der Südamerikaner haben seit jeher nur geringen Aussagewert. Ein Kandidat fürs Semifinale ist Argentinien allemal.

Brasilien
Jedes Mal das gleiche - wer, wenn nicht Brasilien? Eine mit Weltklassespielern wie Ronaldinho, Robinho, Kaká, Adriano, Juninho, Ronaldo, Emerson, Cafú, Lucio und Roberto Carlos gespickte Elf (diesmal ist mit Dida auch ein Klassetorhüter dabei) sollte in der Theorie unüberwindlich sein - man möchte gar nicht daran denken, welche Traumkicker bei diesem Kader daheim bleiben müssen. Der amtierende Weltmeister, Copa-América-Titelinhaber und Confederations-Pokalsieger ist auch 2006 klarer Favorit und kann sich, um eine Phrase zu bemühen, nur selbst schlagen.

Ecuador
Die sind, wie hier schon einmal geschildert, nur auf Grund ihres unbezahlbaren Heimvorteils dabei. In der Höhenluft von Quito macht auch der stärkste Gegner irgendwann schlapp. Ein Punktegewinn bei der WM scheint nur gegen einen anderen schwachen Gruppengegner realistisch.

Paraguay
Auch Paraguay braucht sich auf das Erreichen der WM nicht allzu viel einbilden, profitierte in der Qualifikation von Schwächen der Gegner und war selber alles andere als stabil. Das Erreichen des Achtelfinales wie bei den letzten beiden Weltmeisterschaften wird diesmal schon schwer genug sein.

- AFRIKA -

Angola, Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Tunesien
Massenhaftes Favoritensterben in Afrika, man entschuldige deshalb die Pauschalbeurteilung. Bis auf Tunesien qualifizierten sich lauter WM-Neulinge, mit denen ich nicht wirklich vertraut bin.

Angola hatte niemand auf der Rechnung, setzte sich aber knapp gegen Nigeria und dank seiner Heimstärke durch. Die junge Mannschaft geht aus jener hervor, die 2001 afrikanischer Juniorenmeister wurde.

Auch für die Elfenbeinküste, die mit Kamerun und Ägypten gleich zwei weitaus höher eingeschätzte Mannschaften hinter sich ließ, rentierte sich die hervorragende Nachwuchsarbeit. Wie so oft in Afrika greift hier die französische Schule, Frankreichs ehemaliger Teamchef Henri Michel hat vor der Elfenbeinküste auch schon Kamerun und Tunesien zur WM geführt. Stürmerstar Didier Drogba (neun Quali-Tore) spielt nicht umsonst bei Chelsea mitten in der Weltelite.

Sein dortiger Teamkollege Michael Essien wiederum ist als teuerster Spieler Afrikas die Zentralfigur bei Ghana, deren erste WM-Teilnahme als langjähriges Talentereservoir schon fällig war. Jetzt verfügt Ghana nicht nur über gute Einzelspieler sondern auch über eine solide Mannschaft.

Völlig überraschend fährt hingegen Togo zur WM. Mit Senegal, dem WM-Viertelfinalisten von 2002, eliminierte man einen für übermächtig gehaltenen Gegner, wobei Sheiyi Adebayor vom AS Monaco mit elf Treffern zum besten Torschützen der Afrika-Qualifikation avancierte.

Der einzige afrikanische WM-Teilnehmer, der seiner Favoritenrolle in der Qualifikation gerecht wurde, ist Tunesien, wo mit Roger Lemerre ebenfalls ein früherer französischer Nationaltrainer das Sagen hat. Tunesien brauchte nur gegen Marokko seine Vormachtstellung in Nordafrika unter Beweis stellen und wurde sonst kaum gefordert.

Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales räume ich Ghana und eventuell der Elfenbeinküste ein, alle anderen schaffen bestenfalls den einen oder anderen Punkt oder müssen überhaupt Lehrgeld bezahlen. Eine afrikanische Mannschaft im Viertelfinale kann ich mir diesmal kaum vorstellen - die Dichte in Afrika ist breiter geworden, die Spitze stumpfer.

- NORD- und MITTELAMERIKA/KARIBIK -

Costa Rica
Schon zum dritten Mal bei einer WM dabei, diesmal ist wenig zu erwarten. Die Qualifikation beendete man deutlich hinter den USA und Mexiko, Goalgetter Paulo Wanchope allein wird's auch nicht richten können.

Mexiko
Seit jeher die Nummer eins in dieser Kontinentalzone, nicht nur derzeit die Nummer drei auf dem gesamtamerikanischen Kontinent und seit Jahren in den Top Ten der FIFA-Weltrangliste ist Mexiko dennoch ein traditionell labiler Geheimtipp, der bei Weltmeisterschaften meistens nicht hält, was er verspricht. Beim Confederations Cup zeigte Mexiko groß auf - Sieg gegen Brasilien, gegen Argentinien erst im Elferschießen gescheitert. Darauf folgten aber wieder rätselhafte Resultate, wie eben erst ein 0:3 gegen Bulgarien (zur Zeit etwa in der Preisklasse von Österreich). In der Qualifikation war Mexiko nur punktegleich Zweiter hinter den USA. Einstellung und Vorbereitung müssen passen, dann ist etwas drinnen.

Trinidad-Tobago
Sorry, aber der Karibikstaat hat bei der WM 2006 nichts verloren. Der kleinste WM-Teilnehmer der Geschichte schaffte die Qualifikation in der Barrage gegen das gleichfalls nicht teilnahmewürdige Bahrain mit unbedarftem Hurra-Fussball und nicht erkennbarer Organisation. Um die Ausscheidungsspiele zu erreichen, musste man sich in der Mittelamerikagruppe lediglich vor Hinterbänklern wie Guatemala und Panama platzieren. Da stimmt die Quote nicht, der vierte Nordamerika-Startplatz gehört direkt einer anderen Kontinentalzone zugeteilt. Trinidad-Tobago wird in Deutschland Federn lassen müssen.

USA
Die USA spielten eine überzeugende Qualifikation (Gruppensieger vor Mexiko dank eines 2:0-Heimsiegs) und sind seit der Einsetzung einer US-Profiliga zu Recht regelmäßiger WM-Bestandteil. Mit dem Abschneiden beim letzten Turnier (Siege gegen Portugal und Mexiko) liegt die Latte hoch, eine respektable Performance sollte auf jeden Fall gewährleistet sein.

- ASIEN -

Iran, Japan, Saudi-Arabien, Südkorea
Ohne den außerordentlichen Heimvorteil wie 2002 werden es Japan und vor allem Südkorea überaus schwer haben, an die sensationellen Erfolge bei der WM im eigenen Land anzuschließen. Vom regierenden Asienmeister Japan dürfen wir dank des Mittelfeldduos Nakata/Nakamura und seinem Trainer, Brasilien-Legende Zico, gepflegten, ehrgeizigen Fussball erwarten. Ein erneutes Erreichen des Achtelfinales wäre keine Überraschung mehr.

Südkorea wurde nach dem WM-Traum 2002 (Semifinale) auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und erreichte in der Qualifikation nur den zweiten Gruppenplatz, vier Punkte hinter Saudi Arabien. Nach zwei Trainerwechseln führt mit Dick Advocaat wie bei der letzten WM wieder ein erfahrener Holländer Regie, aber auch er wird am weitaus bescheideneren Abschneiden der Koreaner nichts ändern können.

Der Iran qualifizierte sich ungefährdet (Bahrain und Nordkorea waren keine Konkurrenten) und vor allem auf Grund eines Heimsiegs gegen Japan. Gespannt sind wir auf Ali Karimi, Asiens Fussballer des Jahres 2004, der sich bei Bayern München noch nicht richtig durchsetzen konnte. Ansonsten ist jeder Punktegewinn des Iran eigentlich schon als Erfolg zu werten.

Saudi-Arabien wurde in der Qualifikation ungeschlagener Gruppensieger, ein 0:8-Debakel wie 2002 gegen Deutschland sollte diesmal trotz der riskanten Offensiv-Spielweise nicht passieren.

- OZEANIEN -

Australien

Die Down-under-Kicker qualifizieren sich scheinbar nur für Weltmeisterschaften in Deutschland. Endlich gelang es die harte Qualifikationsnuss (der Ozeaniensieger muss in die Barrage gegen den Fünften aus Südamerika) zu knacken - im Elferschießen hatten die Australier gegen überhebliche Uruguayer Glück und Willenskraft auf ihrer Seite. Zahlreiche England-Legionäre und Trainer Guus Hiddink, verantwortlich für Südkoreas WM-Erfolge 2002, sollten es zumindest möglich machen, das Abschneiden von 1974 (ein Punkt) zu toppen.

Nächste WM-Preview nach der Gruppenauslosung am 9.12.!

Dienstag, 15. November 2005

The lion weeps tonight

nussdorferloewen

Hach, mein Wappentier! Diesmal nicht clickbar, sondern nur da unten.
Heute nämlich nur ein paar Foto-Updates zu älteren Bildergeschichten. Remember N-Dorf? Und den Knoten Nord? Da wie dort gibt's die eine oder andere bildmäßige Hinzufügung.

Samstag, 12. November 2005

Showroom dummies

Wir stehen herum
Und stellen uns aus
Wir sind Schaufensterpuppen
Wir sind Schaufensterpuppen

Laa away, so close

rad100

Bohemian rhapsody: Prater für Arme bei Nacht (gar nicht so wenig los - und das an einem Dienst-Tag!).

Bright eyes, bright songs

mariataylorVielleicht hat Conor Oberst ja seine Band Bright Eyes nach Maria Taylors unfaßbar intensiven braunen Augen benannt, schließlich hat sie dort in der Anfangszeit selber mitgespielt, ehe sie ihre eigene Band Azure Ray gründete und sich nun überhaupt selbständig machte. Auf ihrem Debütalbum "11:11" revanchierte sich Conor mit einem Gastauftritt, wie Bright Eyes ist Maria Taylor beim gut beleumundeten Saddle-Creek-Label zu Hause, für Moby schrieb sie einen Song und ging mit ihm auf Tour, R.E.M. zählen zu ihren Freunden.

All das ist aber völlig nebensächlich, denn Maria Taylor, ihre Musik, ihre Stimme, ihre Persönlichkeit, ist umwerfend, beeindruckend, außergewöhnlich, entwaffnend, hinreißend. Sie geht auf die Bühne, beginnt zu singen, und es ist um dich geschehen. Während sie einem eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagt, tut sie, als wäre dies die selbstverständlichste Sache der Welt. Maria Taylor hat eine Ausstrahlung wie einst Laura Nyro. Zerbrechlich und doch stark, herbschön, bittersüß, nicht von dieser Welt und doch mittendrin. Zum dritten Mal in kurzer Zeit beehrt sie morgen das Wiener Chelsea. Zu wenige kennen sie, alle sollten sie kennen lernen. Wer in der Nähe ist: hingehen!

Maria Taylor am 13.11. live im Chelsea, Wien.

Heldin von heute

Noch ein Geburtstagskind (s. unten). Judith Holofernes ist keine schlechte Sängerin, keine schlechte Songschreiberin (ganz sicher keine schlechte Texterin!) und sie sieht unbestritten gut aus. Aber in erster Linie verkörpert sie das, was ihr Publikum selbst erreichen möchte. Die Girls möchten sein wie Judith - vif, ungebunden, aufmüpfig, ohne in Zickenverdacht zu geraten, mit beiden Beinen im Leben stehend ohne den Versuchungen des Konsumlebens abhold zu sein - und die Jungs würden eine wie sie gern als Freundin haben. So kann auch ein altersloser Typ wie FM4s Blumenau der Dame ungeniert zu Füßen liegen. Diese hat ab heute noch ein Jahr Zeit, um 30 zu werden. Das wird dann spannend.

Und am 18.11. spielen Wir Sind Helden im Gasometer, Wien.

Forever young

Er hat, anders als die meisten seiner Musikergeneration, als 68er-Hippie die Punk-Bewegung nicht abgelehnt, sie auch nicht heuchlerisch begrüßt, sondern sich mit ihr identifizieren und sie in einen historischen Kontext setzen können - und dadurch selbst einen kreativ aufmöbelnden Arschtritt bekommen. Ähnliches galt später für Grunge. Neil Young hat langweilige Platten gemacht, unhörbarbares Zeug veröffentlicht, aber auch echte Meisterwerke, die bis heute nachstrahlen und an Wahrhaftigkeit nichts verloren haben, und vor allem: Die Geschichten, die er zu erzählen hatte, waren und sind immer im und am wirklichen Leben geerdet, mit einem scharfen Blick dafür, was richtig ist und was verlogen. Solche Unverbogenheit schätzt er ohne Standesdünkel auch an anderen. Dabei ging Neil Young so unbeirrbar - wenn auch vor der einen oder anderen Geschmacksverirrung nicht gefeit - seinen Weg, dass er in den 80er Jahren von seiner eigenen Plattenfirma verklagt wurde, er würde für seine Person auf Geschäfts schädigende Weise "nicht charakteristische" Platten herausbringen. Seiner künstlerischen Integrität konnte das nichts anhaben, im Gegenteil. Im Frühjahr dieses Jahres wurde an ihm ein lebensbedrohendes Gehirnaneurysma erfolgreich behandelt. Wie andere Schicksalsschläge (Neil Young hat einen autistischen Sohn) hat er auch das verkraftet. Neil Young ist ein Survivor und heute starke 60 Jahre alt.

Diese Textpassage aus dem Jahre 1979 (aus dem großartigen akustischen Song "Thrasher" vom "Rust Never Sleeps"-Album) gilt unverändert bis zum heutigen Tag:

Where the vulture glides descending
On an asphalt highway bending
Thru libraries and museums, galaxies and stars
Down the windy halls of friendship
To the rose clipped by the bullwhip
The motel of lost companions
Waits with heated pool and bar

But me I'm not stopping there,
Got my own row left to hoe
Just another line in the field of time
When the thrasher comes, I'll be stuck in the sun
Like the dinosaurs in shrines
But I'll know the time has come
To give what's mine

Turn to stone

neulinggH100

Come in.

Freitag, 11. November 2005

Station to station

richtfunkturm100

Fav places.

All about leaves

bhvn100

Going nuts, rolling over Beethoven.

Donnerstag, 10. November 2005

Dazed & infused

Aus dem tour diary von Steve Wynn, concerning Monday, Nov 7th (Chelsea, Vienna):

The show in Vienna last night was a blast. Monday nights are usually absolute dogs--the worst night of the week to play. People are wiped out from the previous weekend, feeling guilty for work/sleep/family time missed over the weekend and saving up for the following weekend. The dead day of the week but you can't tell that to Vienna, apparently. The show was crowded, lively and the DJ-infused hangout after the gig was hard to leave. We had indulged in some of the local Austrian pastry during the day, big doughy things swimming in yellow vats of vanilla cream. Absolutely decadent and deadly but the sugar rush carried us through the final moments.

Wer den Tagebuch-Link anklickt: Vorletzter Absatz.

Das war die eine Wahrheit, die andere nun und hier:
Das Publikum bestand aus auch fürs Chelsea nicht gerade üppigen 70 zahlenden Besuchern, "crowded" erschien das Haus allenfalls deshalb, weil die überwiegend männlichen überwuzelten Gestalten entsprechenden Platz benötigten (Langzeitfolge von zu viel Milchrahmstrudelgenuss?). Länger, aber auch nicht allzu lang an der Bar ausgehalten haben es nach dem Konzert eigentlich nur Steve Wynn und seine Band selbst, die Überwuzelten verdünnisierten sich schnurstracks zur letzten U-Bahn (von wegen work/sleep/family). Ahja, und das Konzert selber war eine Hälfte lang solid, aber fad, dann deutlich aufgeweckter, aber far away from being mitreißend. Das Rad wurde nicht neu erfunden, und die Sommerreifen wirkten auch schon etwas abgefahren.

Sonntag, 6. November 2005

Einwölbung der Wien

secessionaltneu

Wann und warum der Wienfluss unter die Straße gepackt wurde und weshalb er heute wieder eine Baustelle ist. Dazu ein paar Randbemerkungen zum Bereich Naschmarkt/Secession im Allgemeinen. Wie immer anhand von alten und neuen Bildern.

Freihaus, Nachtrag

Die schönste Darstellung des Freihauses habe ich erst jetzt entdeckt. Wen's interessiert - unbedingt ansehen!

Samstag, 5. November 2005

Irrenhaus

Schon lange nichts mehr gehört, wie geht's dem Lieblingsverein? - Danke, der Lieblingsverein geht konsequent seinen Weg, er verliert, verliert und verliert, zuletzt sang-, klang- und widerstandslos gegen eine Durchschnittstruppe aus dem Innviertel.

Was unternimmt der Trainer? - Der Trainer sagt, es macht alles keinen Sinn mehr, wir steigen sowieso ab.

Wie reagiert der Präsident? - Der Präsident sagt, da muss ich erst unseren Sponsor und Geldgeber fragen.

Was antwortet der Sponsor und Geldgeber? - Der Sponsor und Geldgeber meint, der Trainer ist der beste, den wir haben, er soll weitermachen, solange er nur will.

Was sagt der Präsident dazu? - Der Präsident sagt danke und aha, dann soll es so sein.

Was meint der sportliche Manager? - Der sportliche Manager meint, der Trainer soll zurücktreten, aber wenn der Sponsor und Geldgeber der Meinung ist, er soll weitermachen, dann tritt stattdessen er, der Manager, zurück. Und tritt zurück.

Was hat der Präsident daraufhin getan? - Der Präsident hat daraufhin gar nichts getan, weil ihm der sportliche Manager ohnehin auf die Nerven gegangen ist.

Und der Sponsor und Geldgeber? - Der Sponsor und Geldgeber hat den Trainer zum Geschäftsessen nach Genf eingeladen und gesagt, lassen Sie sich's schmecken. Außerdem will der Geldgeber den Verein irgendwann ganz erwerben, weil ihm der Präsident allmählich auf die Nerven geht.

Was sagen eigentlich die Spieler dazu? - Die Spieler sagen gar nichts dazu, weil sie nicht dürfen. Bis auf einen, der nicht genannt werden wollte. Der meinte, wir spielen so wie wir trainieren, nämlich schlecht oder gar nicht, weil der Trainer ist ja in Genf.

Hatte das Konsequenzen für den Spieler? - Nein, weil es war ja die Wahrheit.

Was halten die Fans von dem Ganzen? - Die Fans fragen sich, ob alle verrückt geworden sind, und besprechen die Lage im Internetforum des Vereins.

Nimmt sich der Verein das zu Herzen? - Ja, er hat das Forum geschlossen.

Lassen sich die Fans das gefallen? - Nein, sie überlegen sich Sanktionen.

Wie sollen die ausschauen? - Das wissen sie selber noch nicht, aber vielleicht stürmen sie heute abend das Spielfeld.

Was, die zehn Maxln? - Naja, irgendwer muss ja was machen. Sonst noch Fragen?

Nein, das war's.

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