Montag, 19. September 2005

Dead End Land's Lord Palace Blues

front200

Im Nördlichen vom Südlichen.

The very thing that makes you rich (makes you poor)

Hicke, echt, das war schwach. Was hat sich der Schachspieler in dir dabei gedacht? Ohne Not eine Rochade Bejbl/Korsos in der Innenverteidigung bzw. im defensiven Mittelfeld vorzunehmen. Ohne Not statt des gegen Bayern überzeugenden Dober als Außenverteidiger Garics aufzubieten - der dann prompt für das spielentscheidende Eigentor sorgte. War schon eine Vorahnung im Spiel, gegen den Tabellenletzten ein Mittelfeld mit zwei Defensivleuten sowie den Kontersturm mit Akagündüz auf den Platz zu schicken? Hicke, wenn du glaubst, gegen die Wappler von der Admira experimentieren zu können, à la bonheur! Wenn es dir gefallen hat, dich an der Outlinie als Ersatzschiri mit Zigarillo zum Kasperl zu machen, hier ein guter Ratschlag im Vertrauen: Das kommt nicht so gut, wenn man dabei im Regen steht - mach' es wie die Sonnenuhr und zähl' die schönen Stunden nur!

Ach ja, da gewinnt die Admira im nur mehr scheinheiligen Hanappi, und ich schreib' nur über die Grünen, die erst lernen müssen, was es heißt, auf zwei Hochzeiten zu tanzen. Oder: Was dich hinaufbringt, bringt dich auch um.

Wiewohl es eine Retourkutsche mit Raffinement war, Rapids Last-Minute-Goals in den letzten zwei Begegnungen gegen die Admira durch ein Eigentor zu Beginn der Rapid-Viertelstunde zu bestrafen. Aber nicht Admira war am Samstag so gut, nur Rapid mausetot. In diesem Sinne der Sager des Tages vom mausgrauen Trainer Pflug (ich muss mir immer erst die Augen reiben, um ihn nicht mit dem Südstadt-Zeugwart zu verwechseln): "Es stimmt, wir haben das gleiche Ergebnis wie Bayern München erzielt - aber wir haben weniger Rapid-Chancen zugelassen!"

Und wenn die Admira in den ausstehenden 26 Runden noch zwanzig Mal gewinnt, dann bin ich mit der Saison doch noch zufrieden. (Gelächter) (Vorhang)

Freitag, 16. September 2005

Die Null ist gestanden

Gestern im UEFA Cup präsentierten sich die heimischen Vertreter als würdige Teilnehmer an diesem auch "Cup der Verlierer" genannten Bewerb. Der vielgerühmte Kader der Wiener Austria, in dem angeblich "jede Position zweimal gleichwertig besetzt" ist, erwies sich im Ernstfall als zu mickrig, um den Ausfall von drei, vier Stammspielern wegstecken zu können. In der zweiten Hälfte sah man demnach:
  • Einen nicht vorhandenen Angriff.
  • Ein in Auflösung befindliches Fünf-Mann-Mittelfeld, dem das Wort Z-u-o-r-d-n-u-n-g in die Buchstabensuppe gefallen war.
  • Eine Viererkette, besetzt mit drei Leuten (Troyansky, Dospel und besonders Hill), die einen latenten Gefahrenherd für die eigene Mannschaft darstellen. Als vierter wurde sogar der sonst verläßliche Tokic angesteckt, der altersschwach wirkte und beim Gegentor ein Nickerchen einlegte.
Nicht mit einem solchen sondern im kollektiven Tiefschlaf startete der GAK in sein Match. Das 0:1 nach 24 Sekunden wirkte jedoch nicht als aufrüttelnde G'nackwatsche sondern vor allem in der jenseitigen Abwehrformation als 90 Minuten anhaltendes Betäubungsmittel: Standfest und Hieblinger nahmen nahtlos ihre Unform vom Nationalteam mit, diesmal bereichert um einen ferngesteuerten Ehmann sowie den an der Grenze zum Irrsinn agierenden Majstorović, Sargnagel bei beiden Gegentoren, der durch einen Fehlquerpass der besonderen Art beinahe noch den dritten Treffer der Franzosen ermöglicht hätte. Warum der Typ 90 Minuten durchspielen durfte, blieb ein Rätsel. Aber Trainer Schachner wirkte auf der Bank nicht minder apathisch und mutlos wie seine Mannschaft. Dem armen Mann sind, scheint's, sämtliche Perspektiven abhanden gekommen.

Prognose für die Rückspiele: Eine Austria in Normalbesetzung und -form sollte die Auswärtsschlappe ausbügeln können, der GAK hat in dieser Verfassung in einem internationalen Bewerb nichts verloren.

Donnerstag, 15. September 2005

Fussball ist ein einfaches Spiel

Und am Ende gewinnen immer die Deutschen. Wir erhielten gestern bestätigt, was wir vorher längst schon wußten. Erstens gelingt einer archetypisch deutschen Mannschaft wie Bayern München, auch wenn es nicht nach Wunsch läuft, irgendwann ein Tor, und sei es ein noch so patschertes. Zweitens beherrschen die Bayern das Verwalten einer Führung wie nur wenige andere europäische Teams. Man hat also gegen Bayern München im Normalfall nur dann eine Chance, wenn man selbst in Führung geht. Das sollte gestern abend nicht sein; in meinem Frühstückscafé sagte heute der Chef (ein Ex-Kicker mit nicht genau verifizierbarer Admira-Vergangenheit btw!), was sich alle dachten: "So schön erwischt' die Bayern nimmer!"

Man kann Rapid beim schlechtesten Willen keinen Vorwurf machen. Nicht beim zweimaligen Lattentreffer durch Hofmann resp. Dober, nicht bei der Kincl-Chance - die scharfe, halbhohe Hereingabe war bei hautnaher Bedrängnis sauschwer zu nehmen. Auch sonst: Den ersten wirklich ärgerlichen Eigenfehler registrierte ich erst nach über einer Stunde, als dem an sich bemerkenswert unerschrockenen, 19-jährigen Dober ungehindert eine Flanke mißlang. Auch die ähnlich wie gegen Moskau angelegte Taktik war korrekt und wurde auch einwandfrei umgesetzt, vor allem weil dank der Achse Bejbl-Hlinka konstruktiv aus der Abwehr heraus gespielt wurde - sonst oft die Schwachstelle österreichischer Mannschaften. In der organisatorischen Gesamtleistung gab es kaum einen schwachen Punkt, sieht man vom vorne weitgehend abgemeldeten Lawaree ab.

Also hätte gestern nur jenes Glück geholfen, das sonst die Bayern haben. Das aber spielt's nicht, wenn es sich um unverdientes Glück in Form eines erst geschenkten und dann miserabel ausgeführten Elfmeters handelt; in solchen Fällen ist der Fussballgott unbarmherzig. Was beim Elfer von Valachovič falsch war (unrunder Anlauf, Ball schlecht und zu schwach getroffen, keine Täuschung - also so ziemlich alles), hat eh ein Blinder gesehen. Genauer betrachtet konnte Kahn sogar noch die Arme einziehen, um einen Corner zu vermeiden. Kahns Jubel war nicht unberechtigt: Ein Klassegoalie kann einem Elferschützen auch allein durch seine augenscheinliche Unerschütterlichkeit den Nerv ziehen.

Wenn man bedenkt, wie oft Kahns Gegenüber Helge Payer in brenzligen Situationen rettend eingreifen mußte, so erweist sich der Bayern-Sieg - wie es so unschön und immer auch nur zähneknirschend heißt - als nicht unverdient.

Das zu schreiben, hat jetzt verdammt wenig Spaß gemacht.

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Reviews:

uefa.com:
The result was tough on a Rapid team who fought tenaciously on their return to the Champions League. A spirited Rapid side created - and spurned - a number of chances.

kicker.de:
Die Bayern hatten das Glück, dass die Wiener mit ihren Chancen viel zu fahrlässig umgingen.

bild.de:
Dusel-Sieg in Wien. Zum Glück ging's zum Auftakt nur gegen den nervenschwachen Ösi-Meister (Elfer verballert).

Mittwoch, 14. September 2005

Es wird ernst (also lustig)

uefa.com:
There is nothing more likely to stir the emotions of Austrian supporters than a game against a German team. Bayern will be overwhelming favourites in both Group A games against Rapid, but Josef Hickersberger's men have proved they are no pushover, having eliminated group-stage stalwarts and Russian champions FC Lokomotiv Moskva in the third qualifying round to earn their place in the competition proper. Bayern, then, can expect little in the way of neighbourly hospitality against a team desperate for another historic win against 'big brother'.

kicker.de:
Wenn der deutsche Rekordmeister im mit 47 800 Zuschauern ausverkauften Happel-Stadion auf den österreichischen Rekordmeister trifft, dann bekommen es die Bayern-Stars mit einem Mythos zu tun. Rapid steht für Herz, Leidenschaft, Kampfgeist im Allgemeinen und in der Schluss-Viertelstunde im Speziellen. Der gegenwärtige Höhenflug des Traditionsklubs hängt unmittelbar mit zwei Namen zusammen - Josef Hickersberger (57) und Steffen Hofmann (25). Und Trainer und Kapitän haben eines gemeinsam: sie freuen sich über das "Traumlos FC Bayern München". Hickersberger ist bewusst, dass Juventus und Bayern klare Favoriten sind, aber der Fußball schrieb schon verrückte Geschichten und der Rapid-Mythos giert nach weiteren Kapiteln grünweißer Heldentaten.

Dienstag, 13. September 2005

Immer das gleiche

All die Weile
allerweil
allerweu
oiweu
always
all the way

Montag, 12. September 2005

Weil mir gerade so blümerant zumute ist

Und weil das hier (und hier überhaupt) noch gefehlt hat:

Also wir singen jetzt mal ein kleines Lied. Das handelt von so Vögeln. Nicht, was ihr jetzt denkt! Also es heißt Vogelhochzeit, kennt ihr vielleicht ausm Kindergarten.

(Singt:) "Ein Vogel wollte..." - Ach nee, schon falsch, das geht ja gar nicht! Weil ein Vogel kann ja gar nicht hochzeiten, weil es müssen zwei sein.
Ich meine, sonst kommt der Vogel da in die Kirche, und der Pfarrer sagt: "Ja, öhm, guten Morgen, Vogel, was willst du denn hier?!" - Sagt der Vogel: "Ja, öhm, hallo Pfarrer, ich will heiraten!"
"Ja, dann lassen Sie mich hier grad noch das Baby taufen: Du heißt ab jetzt Erikajunge!"
Und der Pfarrer schubst es vom Altar runter, und die Eltern fangen es auf mit einem Kehrblech, und dann kommt es direkt ins Kinderzimmer, direkt vor den Computer, und von dem wird es auch gezizzt, weil es braucht ja noch Milch.

Wer lacht, bekommt eine gescheuert!

Hat es etwas zu bedeuten,

wenn Fr. H. die letzten Wochen unermüdlich daran erinnert, dass ab 11.9. alles anders werden wird, dann aber am 12.9. gar nichts anders ist, sondern sich sogar besser anfühlt, innerlich, und also Gegenteiliges nicht einhält durch's Hirn zu spuken, nämlich dieses:

A change in the weather
Is known to be extreme
But what's the sense of changing
Horses in midstream?

Freitag, 9. September 2005

Fit für '08

Ich will nicht immer nur über das Ärgernis Teamchef reden, ich hab' mir einmal grob angeschaut, welche Spieler aus heutiger (und meiner) Sicht für die Heim EM-2008 in Frage kommen (Kommentare sind willkommen!):

Unverzichtbar:
Stranzl, Ivanschitz, Payer, Linz
(Hofmann - sofern Einbürgerung gelingt)

Seriöse Kandidaten:
Katzer, Schopp, Aufhauser, Pogatetz, Akagündüz, J. Säumel, Standfest, Lasnik, Kollmann, Macho, Feldhofer, Kuljic, Manninger, Kiesenebner, Amerhauser, Prager, Martinez, Dospel

Im Blickfeld:
Gercaliu, Ibertsberger, Junuzovic, Fuchs, Mair, Schranz, Dober, Pichlmann, M. Berger, Bolter, Dollinger, Mandl

Bei positiver Entwicklung eine Überlegung wert:
Mörz, Metz, Garics, H. P. Berger, Wallner, Mk. Hiden, H. Eder, Kovacevic, Orman, Sick, Janko, Sariyar, Schicker, G. Säumel, Ulmer, Hieblinger, Kahraman, Scharner, Ortlechner, Krammer, Salmutter, Netzer, Kulovits, Schrott, Plassnegger, Hanikel, Mimm, Bürger, Horvath, Karatay, Kienast, Pircher, Reiter, D. Wolf, Hauser, Osoinik

Unbrauchbar/2008 zu alt:
Mayrleb, Vastic, Haas, M. Wagner, Flögel, Mt. Hiden, Ehmann

Freiwillig abgedankt:
Kirchler, Kühbauer

Was muss ich da hören?

Es geht noch unfasslicher: Admiras Neuzugang Ersan Tekkan (Vorgeschichte siehe hier), deutsches Mittelfeldtalent vom VfL Bochum, hat nach nur einer Woche den Verein wieder verlassen!

Stellungnahme von Admira-Trainer Pflug: "Das Problem waren private Sachen. Er ist ein hochtalentierter Spieler, aber übersensibel. Ich glaube, er hat den Wechsel nicht verkraftet, war einfach noch nicht so weit. Wenn man es so sagen kann, dann verkommt er vor lauter Heimweh."

Ich schätze, das Heimweh kam daher, weil keiner dem jungen Mann verraten hat, was ihn in der Südstadt erwarten wird. Wozu gibt's eigentlich Verträge? Auch wenn es sich um Leih- resp. Lizenzabkommen handelt - steht da drin, dass der Spieler bei übergroßer Sehnsucht nach der Mama wieder heimfahren darf?

Donnerstag, 8. September 2005

Here comes the sun

Wunder des Alltags: Sunlicht im Terrassinger!

N-trisch

loewe200

N-Dorf - N-Bahn - N-Brücke - N-Berg

City clearings

verteidigungsminist200

From Schwatzplatz to Matzplatz.

Falls jemand gedacht hat...

...hier etwas über das gestrige Länderspiel lesen zu können: Nein, ich schaue mir keine freundschaftlichen Juxpartien zweier Gurkentruppen an. Seit gestern steht einzig fest, dass Österreich nicht einmal imstande war, sämtliche Qualifikationsspiele gegen die im europäischen Ranking letzt- bis vorletztklassigen Mannschaften aus Aserbaidschan und Nordirland zu gewinnen. Letztere fuhren gestern aber einen historischen Sieg gegen England ein (der erste seit 1927!), womit die Nordiren nach neun sieglosen Bewerbsspielen nun zwei Erfolge en suite feierten. Sollte Österreich das Heimspiel gegen Nordirland verlieren, dürfte sogar der dritte Platz in der Qualigruppe futsch sein. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

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